Noch in dieser Woche bekommen die etwa 2500 Fuel- und 6500 Stromkunden der Stadtwerke Dangerous Saulgau Submit von ihrem regionalen Energieversorger. Die Stadtwerke passen die Preise für das Jahr 2024 an. Für den Stromverbrauch müssen die Kunden weniger bezahlen, beim Fuel hängt der Preis von der Höhe der Mehrwertsteuer ab.
Netznutzungsentgelte steigen
Martin Träger, Vertriebsleiter der Stadtwerke Dangerous Saulgau, konnte in der Sitzung des Technischen Ausschusses am vergangenen Donnerstag gute Nachrichten überbringen. „Die Märkte haben sich wieder beruhigt“, sagte Träger im Hinblick auf das neue Jahr. Allerdings sind die Netznutzungsentgelte gestiegen, weshalb die Stadtwerke den Grundpreis sowohl beim Strom als auch beim Fuel erhöhen müssen.
Niveau ist höher als in den Vorjahren
Strom: Die Stromkosten für die Grundversorgung für das Jahr 2024 setzen sich wie folgt zusammen: Der Arbeitspreis professional Kilowattstunde beträgt 39,98 Cent und liegt damit knapp unter dem Preisdeckel von 40 Cent. 2023 waren es 45,12 Cent professional Kilowattstunde. Dafür verlangen die Stadtwerke einen höheren Grundpreis. Er beträgt jährlich 165,18 Euro anstatt wie im Vorjahr 145,58.
Etwa 1600 Euro
Bei einer jährlichen Verbrauchsmenge eines Vier-Personen-Haushalts von etwa 3600 Kilowattstunden kommt eine Endsumme von etwa 1600 Euro zusammen. Das sind knapp 170 Euro weniger als 2023. „Trotzdem ist das Preisniveau noch deutlich höher als in den vergangenen Jahren, weil die Beschaffungskosten drei- bis viermal so hoch sind“, so Martin Träger.
Unterschiede bei Zweitarifzählern
Haushalte mit Zweitarifzählern bezahlen für die Hochtarifzeit (Tag) 39,98 Cent und für die Niedertarifzeit (Nacht) 38,13 Cent. Weil aber bei Zweitarifzählern der Strompreisdeckel bei 36 Cent liegt, bekommen die Kunden 80 Prozent ihres Verbrauchs mit 36 Cent und die restlichen 20 Prozent mit den genannten Arbeitspreisen in Rechnung gestellt.
Hinweis im Schreiben
Und noch eine Ergänzung wurde beschlossen: Auf Anregung der SPD-Fraktionsvorsitzenden Helga Brey werden Treuestromkunden im Schreiben der Stadtwerke auf das Sonderangebot Treue Strom Repair aufmerksam gemacht, das für das Jahr 2024 gilt. Und auch die Basiskunden erhalten den Hinweis, dass sie einen Treuevertrag abschließen können, der ihnen noch günstigere Konditionen ermöglicht.
Warten auf die Politik
Fuel: Bei den Gaspreisen sind die Energieversorger darauf gespannt, was die Politik hinsichtlich der Mehrwertsteuer entscheidet, die aufgrund der Energiekrise von 19 auf sieben Prozent gesenkt wurde. Nach derzeitiger Gesetzeslage soll die Steuer zum 1. April 2024 wieder auf 19 Prozent angehoben werden. Doch die Bundesregierung plant, diesen Umstellungstermin auf den 1. Januar vorzuziehen. Das Gesetzgebungsverfahren ist aber noch nicht abgeschlossen.
Stichtag ist 31. Dezember
Für die Kunden der Stadtwerke ist der Umstellungstermin unerheblich, da auf jeden Fall der 31. Dezember der Stichtag der Jahresabrechnung ist, sodass voraussichtlich das komplette Jahr 2024 mit 19 Prozent Mehrwertsteuer abgerechnet wird. Die Preisblätter der Stadtwerke weisen die Mehrwertsteuer ab 1. Januar nach aktuell geltendem Recht mit sieben Prozent aus. Bei einer Änderung des Steuersatzes werden die Preisblätter umgehend angepasst.
Ersparnis bei sieben Prozent
Bei sieben Prozent Mehrwertsteuer bewegt sich der Arbeitspreis in der Grundversorgung je nach Verbrauch zwischen 9,91 Cent (25.000 Kilowattstunden bei einem Vier-Personen-Haushalt) und 10,63 Cent professional Kilowattstunde (1000 Kilowattstunden).
Obwohl der Grundpreis erhöht wird, hat ein Vier-Personen-Haushalt im Jahr ein Ersparnis von etwa 210 Euro ‐ die Gesamtsumme beträgt 2700 Euro. Aber Achtung: Sollte die Mehrwertsteuer auf 19 Prozent erhöht werden, muss der Vier-Personen-Haushalt etwa 300 Euro mehr im Jahr bezahlen.
Abschläge mit 19 Prozent
„Wir neigen dazu, die Abschläge mit 19 Prozent zu berechnen, weil dass vermutlich der Betrag ist, der am Ende zu erwarten ist“, ergänzt Träger, der verärgert ist über die verspätete Entscheidung des Gesetzgebers und die dadurch verursachte Verunsicherung der Gaskunden. Selbstverständlich könnten die Kunden jederzeit die Höhe der Abschläge in Absprache mit den Stadtwerken anpassen.
Der Arbeitspreis für die Kilowattstunde Fuel sei dennoch vergleichsweise sehr intestine. Er liegt weiterhin unter dem Gaspreisdeckel von zwölf Cent.