Menschen mit geringem Einkommen in Stadt und Kreis Gießen können ab sofort kostenlose Energie- beratung erhalten – und rund 200 Euro im Jahr sparen. Das Besondere: Die Beratung erfolgt auf Augenhöhe durch Langzeitarbeitslose. Dazu gibt es Free of charge-Soforthilfen wie LEDs, schaltbare Steckerleisten oder Wasserspar-Duschköpfe.
Hohe Kosten für Strom und Fuel treffen vor allem Arbeitslose, Geringverdienende und ältere Menschen mit kleiner Rente besonders hart. Schon vor der Energiepreiskrise mussten sie rund zehn Prozent ihres Einkommens für Energiekosten aufwenden. Umso wichtiger ist schnelle und nachhaltige Hilfe, um Kosten zu senken und Energie zu sparen. Diese Hilfe kommt nun in Kind des kostenlosen Beratungsangebots »Stromspar-Test – einfach Wärme, Wasser und Strom sparen«. Dieses Projekt startet nun auch in Stadt und Landkreis Gießen, es wird vom Zentrum Arbeit und Umwelt (ZAUG gGmbH) koordiniert.
Der kostenlose Energiespar-Test richtet sich an Menschen, die Bürgergeld, Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung oder andere Sozialleistungen beziehen. Auch Menschen, die eine geringe Rente haben oder deren Gehalt unter der Pfändungsfreigrenze liegt, können das niedrigschwellige Angebot nutzen.
Das Besondere daran: Als Energieberater fungieren speziell geschulte Langzeitarbeitslose, die auf Augenhöhe mit den Interessenten geeignete Energie- und Wasser-Sparmaßnahmen in Haushalten mit geringem Einkommen ermitteln und umsetzen. Ihre theoretische Schulung ist nun abgeschlossen. Fünf Stromsparhelfer und eine Stromsparhelferin freuen sich jetzt darauf, in Zweier-Groups die Menschen zu besuchen und ihnen Sparmöglichkeiten aufzuzeigen – zum Beispiel beim Stromverbrauch, beim Heizen und Lüften. Mit im Gepäck haben die Stromsparhelfer LEDs, schaltbare Steckerleisten, wassersparende Duschköpfen oder Zeitschaltuhren, die sie free of charge den Haushalten überlassen. Auch bis zu 200 Euro Zuschuss für den Austausch alter stromfressender Kühlschränke und Gefriertruhen gibt es. Insgesamt kann ein Haushalt seine Energiekosten im Durchschnitt um 200 Euro im Jahr reduzieren.
»Wir wollen Familien, die nicht viel Geld haben, dabei helfen, Geld zu sparen«, sagt Landrätin Anita Schneider. Und Gießens Stadträtin Astrid Eibelshäuser ergänzt: »Das Ganze ist auch ein wichtiger Baustein in Sachen Klimaschutz und knüpft an andere städtische Maßnahmen wie die Energiesparmessen in der Gießener Weststadt und Nordstadt an.« Projektleiter Dirk Haas hebt außer den Punkten Geld sparen, Energie sparen und Klimaschutz als vierten positiven Aspekt die Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt hervor. »Wenn einkommensschwache Haushalte durch die Checks Geld und Energie sparen, profitieren auch Stadt und Landkreis Gießen, die zusammen mit dem Bund die Wohnungs- und Nebenkosten bei Beziehern von Bürgergeld tragen.«
Auch die Stadtwerke Gießen (SWG) unterstützen das Beratungsangebot, bestätigt Ulli Boos, Leiter Advertising und Kommunikation bei den SWG. Die Stadtwerke verfolgen seit langem das Ziel, ihren Kundinnen und Kunden Wege aufzuzeigen, wie sie den Energieverbrauch im Haushalt reduzieren können. »Dass in dem neuen Projekt auf Augenhöhe beraten wird, finde ich sehr intestine. Daher unterstützen wir dieses tolle Projekt«, sagt Boos.
Koordinator Oliver Rabah, der bereits seit vielen Jahren als Lehrkraft bei ZAUG tätig ist, unterstreicht: »Ein wesentlicher Punkt bei diesem Konzept ist es, dass wir mit der Ausbildung von einstigen Langzeitarbeitslosen zu Stromsparhelfern diesen Menschen eine neue berufliche Perspektive am ersten Arbeitsmarkt geben.«.
Die Stromsparhelfer haben neben der intensiven fachlichen Ausbildung auch eine Schulung in Sachen Kommunikation erhalten, die sie befähigen soll, in den Haushalten intestine und angemessen beraten und mit den Menschen reden zu können.
Anmeldungen für den kostenlosen Stromspar-Test, der sich an einkommenschwache Haushalte richtet, unter Tel. 06 41/95 225-75 oder -76, per Mail an ssc@zaug.de oder unter www.stromspar-check.de