„Konsequent wäre es, der eklatanten Unterversorgung in der Kinderheilkunde und anderen Bereichen der ambulanten Versorgung durch eine Vergütung der Leistungen zu begegnen, die vollständig außerhalb des bestehenden Methods der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung erfolgt, additionally extrabudgetär. Die Politik kann nicht einerseits die mangelnde Attraktivität der ärztlichen Tätigkeit in diesen Bereichen beklagen, andererseits aber so tun, als gäbe es kein grundsätzliches Drawback. Die völlig überbürokratisierte, von unzähligen Reglementierungen begleitete ambulante Versorgung ist de facto ein Programm zur Flucht aus der Niederlassung. Mit ein paar kosmetischen Korrekturen lässt sich Attraktivität nicht herbeizaubern, dafür braucht es schon den Mut zur Rückbesinnung auf eine wertegeleitete Gesundheitspolitik.“
Die Entbudgetierung in der Kinder- und Jugendmedizin dürfe angesichts der Versorgungsnotwendigkeiten nur ein erster Schritt sein. „Es muss endlich aufhören, den vertragsärztlichen Kolleginnen und Kollegen das Morbiditätsrisiko der Bevölkerung aufzubürden. Wer mehr Patientinnen und Patienten mit medizinisch notwendigen Leistungen versorgt, darf dafür nicht mit Einkommensnachteilen bestraft werden. Ohne den Budgetdeckel wäre es auch leichter, im vertragsärztlichen Bereich Ärztinnen und Ärzte einzustellen, die z.B. vorübergehend mit einem reduzierten Stundenkontingent in der Familienphase oder am Ende der Berufstätigkeit arbeiten wollen“, sagte Johna.