Es liegt im Grunde auf der Hand: Wer in einer Gegend lebt, in der mit Überschwemmungen zu rechnen ist, sollte gegen Elementarschäden versichert sein. Das gilt beispielsweise für Orte an Flüssen oder Seen, an der Ost- oder Nordseeküste. Man sollte davon ausgehen können, dass ein großer Teil der Bewohner dort versichert ist, sofern er sich das leisten kann und eine Versicherung findet.
Allerdings werden keineswegs ausschließlich die Orte überflutet, die seit jeher als hochwassergefährdet gelten. Excessive Wetterereignisse können so intestine wie jede Area treffen und vollkommen unvorbereitete Bewohnerinnen und Bewohner. Bei den verheerenden Fluten der vergangenen Jahre verloren manche Menschen ihr Leben, andere ihre Existenz oder das, was sie jahrelang aufgebaut und gepflegt hatten. Auch wenn man sein Herz nicht an materielle Dinge hängen sollte – das ist bitter.
Eine ganze Reihe Bundesbürger lassen solche Schicksale nicht unberührt, nicht etwa nur, weil sie schon morgen selbst mit Wassermassen konfrontiert sein könnten. Allen Unkenrufen zum Trotz verstehen sie sich als Teil einer Solidargemeinschaft. Sie spenden privat, Zeit oder Geld oder beides.
Obendrein werden Hilfsfonds mit Steuergeld ausgestattet, meist sind zumindest auch die Bundesländer zuständig. Sie sind es, die auf eine verpflichtende Elementarschadenversicherung drängen, um Gesellschaft und Steuerzahler zu entlasten, wie es heißt, aber selbstredend auch den eigenen Haushalt. Die Bundesregierung zögert, die FDP ist wenig begeistert. Die Fragen: Muss der Staat seine Schäfchen zu ihrem Glück im Unglück zwingen? Zumal wenn, anders als bei Kfz-Haftpflichtversicherungen, kaum andere in Mitleidenschaft gezogen werden? Was sollen die tun, die zwar ein Gebäude besitzen, aber trotzdem jeden Euro zweimal umdrehen müssen?
Der Eigentümerverband Haus & Grund hat bei einer Anhörung im Rechtsausschuss des Bundestags darauf hingewiesen, dass es Aufgabe der Politik sei, Schadensfälle zu verhüten. Das ist richtig, aber – was Wetterextreme betrifft – zumindest kurzfristig zu viel verlangt. Wie so oft gilt: Es wäre intestine, wenn das eine getan würde (sich aus freien Stücken versichern), ohne das andere zu lassen (das Land besser für Wetterextreme rüsten).