Auch nach neuster Zinssenkung sind viele Festhypotheken attraktiv
Weil die Nationalbank den Leitzins gesenkt hat, haben Saron-Hypotheken etwas Terrain gutgemacht. Kurzfristig fährt man mit Festverträgen oft nach wie vor intestine.
Die Schweizerische Nationalbank hat den Leitzins gesenkt. Ich stehe auf der Kippe, was ich abschliessen soll: Saron- oder Festhypothek? Es ist sehr schwierig für mich, die richtige Entscheidung zu treffen. Ich tendiere zu einer 2-jährigen Festhypothek. Was meinen Sie? M. B.
Ich habe die Zinskonditionen Ihrer Financial institution, die Sie mir mitgeschickt haben, angeschaut: Bei der Saron-Hypothek zahlen Sie aktuell 2,2 Prozent. Aus meiner Sicht müsste dieser Zins tiefer liegen. Offenbar hat die Financial institution eine hohe Marge. Die Festhypothek könnten Sie indes mit Laufzeiten von zwei bis fünf Jahren zu 2 Prozent haben. Bei einer Laufzeit von sech bis sieben Jahren wären es 2,05 Prozent und bei neun bis zehn Jahren 2,15 Prozent. Wenn Sie nur die Zinsperspektive betrachten, ist die Entscheidung klar: Sie fahren mit einer Festhypothek derzeit besser und sparen bei jeder Laufzeit bis zehn Jahre gegenüber der Saron-Hypothek.
Das struggle nicht immer so: Üblicherweise fährt man in vielen Zinsphasen mit einer Saron-Hypothek besser – seit Herbst des letzten Jahres ist es indes gerade umgekehrt, und die Festhypotheken sind teilweise günstiger als die Geldmarkthypotheken. Im Langzeitvergleich waren Festhypotheken meist teurer als Saron-Hypotheken, bei denen man den Saron-Satz plus die individuelle Bankmarge zahlt. Bei Ihrer Financial institution würden Sie mit den Ihnen vorliegenden Angeboten mit der Festhypothek auf zwei bis fünf Jahre indes besser fahren.
Sollten die Zinsen noch weiter zurückgehen, könnte die Saron-Hypothek, bei der man dem Zinsrisiko ausgesetzt ist, indes wieder billiger werden. Nachdem die Schweizerische Nationalbank die Zinsen zunächst überraschend im März und jetzt wieder im Juni gesenkt hat, erwarte ich, dass sie bei der nächsten geldpolitischen Lagebeurteilung am 26. September 2024 die Zinsen nicht mehr weiter verändert. Derzeit besteht jedenfalls kein Handlungsdruck.
Bei verschiedenen Anbietern Vergleichsofferten einholen
Unabhängig davon fee ich Ihnen, über die Ihnen vorliegenden Zinsofferten Ihrer Financial institution hinaus auch bei anderen Banken eine Offerte einzuholen. Ich gehe davon aus, dass Sie bei einer anderen Financial institution oder bei einer Versicherung günstigere Konditionen erhalten. Zwar hängt dies nicht zuletzt von der Beurteilung Ihrer persönlichen Bonität aus Sicht der Financial institution oder des Versicherers ab. In den meisten Fällen lohnt es sich jedoch, eine Vergleichsofferte einzuholen. Entweder können Sie dann zu einem günstigeren Anbieter wechseln oder aber Ihre Hausbank dazu bewegen, Ihnen bei den Zinsen entgegenzukommen.
Dank Dienstleistern wie Moneypark.ch oder Hypotheke.ch können Sie ohne grossen Aufwand bei verschiedenen Anbietern konkrete Vergleichsofferten einholen, ohne dass Sie selbst mit einem Dutzend Banken oder Versicherern sprechen müssen. Abgesehen von der reinen Zinshöhe gilt es beim Entscheid, ob man eine Festhypothek wünscht oder lieber einen Saron-Vertrag, auch andere Aspekte zu beachten.
Mit einer Festhypothek kann man seine Fremdfinanzierungskosten für die Eigentumswohnung oder das Haus intestine budgetieren und hat Klarheit und ist anders als bei der Saron-Hypothek während der Laufzeit keinem Zinsrisiko ausgesetzt. Allerdings ist die Laufzeit verbindlich, was sich insbesondere bei längeren Laufzeit zwischen fünf und zehn Jahren als Downside erweisen kann. Wenn sich die Lebenssituation ändert und man aus einer Hypothek aussteigen will, geht dies bei einer Saron-Hypothek in der Regel einfacher als bei einer Festhypothek. Falls Sie eine Festhypothek mit zwei Jahren Laufzeit wählen, sehe ich diesbezüglich indes kein grosses Risiko.
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