9.1.2024 – Welche Erwartungen junge Menschen an die Versicherungswirtschaft haben, hat Sirius Campus analysiert. Bei der Zielgruppe fällt auf, dass das Bewusstsein für Absicherung bestimmter Bereiche bereits ausgeprägt ist.
Künftig wird sich die Branche mit der Generation Z auseinandersetzen müssen. Die jungen Menschen der Geburtenjahrgänge 1997 bis 2012 sind zum Teil bereits jetzt Versicherungskunden oder sie sollten bald von Vertrieb und Produktgebern adressiert werden.
Denn 60 Prozent oder 6,3 Millionen Entscheider dieser Altersgruppe werden in den kommenden zwei Jahren einen Versicherungsabschluss tätigen. Zu diesem Ergebnis kommt die Sirius Campus GmbH in einer Untersuchung mit dem Titel „Versicherung der Zukunft – Erwartungen der Gen Z“.
- Umfrage bei der Era Z zur Vorsorgebereitschaft (Bild: Sirius Campus)
Für die Erhebung befragte das Unternehmen im Oktober on-line 1.231 Teilnehmer im Alter zwischen 16 und 30 Jahren. Erste Einblicke in die Studie gaben die Marktforscher bereits im vergangenen Sommer (VersicherungsJournal 21.8.2023).
Studie beleuchtet Erwartungshaltung
Die Studie beleuchtet insbesondere die Erwartungshaltung junger Menschen an die Assekuranz. 60 Prozent von ihnen sehen für sich persönlich eine Herausforderung in den hohen Wohnkosten, 55 Prozent in zu wenig Geld fürs Reisen und 46 Prozent fehlende Chancen für den Vermögensaufbau.
Trotz optimaler Arbeitsmarktbedingungen für Berufseinsteiger aufgrund des Mangels an Fachkräften sieht nur ein Fünftel dieser Gruppe (22 Prozent) sehr optimistisch und ein weiteres Drittel (36 Prozent) eher optimistisch in die Zukunft.
Diese positiv gestimmte Mehrheit definiert für sich Chancen im Vermögensaufbau (48 Prozent), für die Familiengründung (42 Prozent) und die berufliche Karriere (39 Prozent).
Am häufigsten werden non-public Haftpflicht-, Kfz- und Unfall-Versicherungen als erste oder zweite Versicherung abgeschlossen.
Sirius Campus zur Studie
Gen Z ist versicherungsaffin
Ein Drittel dieser noch jungen Era gibt sich in der Umfrage allerdings pessimistisch, was auch ein großes Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit (87 Prozent) erklärt. Diese Einstellung spiegelt sich in Versicherungsfragen wider.
Drei Viertel der Gen Z (75 Prozent) ist eine gute finanzielle Absicherung bei Unfällen oder Schicksalsschlägen wichtig. 56 Prozent haben bereits eine non-public Haftpflicht-Police, 32 Prozent eine Hausrat-Versicherung, 28 Prozent eine Reiseabsicherung und 23 Prozent eine Rechtsschutz-Versicherung in der Schublade.
Und 42 Prozent verfügen bereits über ein Fahrzeug und entsprechend über eine Kfz-Versicherung.
„Am häufigsten werden non-public Haftpflicht-, Kfz- und Unfall-Versicherungen als erste oder zweite Versicherung abgeschlossen. Damit ist die Gen Z alles andere als ein Versicherungsmuffel, sondern stellt sich in weiten Teilen als attraktive Zielgruppe mit hohem Sicherheitsbedürfnis dar“, erklärt Sirius Campus in einer Mitteilung zur Auswertung.
Sachversicherungen liegen vorne
Entsprechend dem hohen Bedürfnis nach Sicherheit ist auch die Bereitschaft zum Abschluss von Versicherungsverträgen bei dieser Zielgruppe hoch. Quick 60 Prozent oder laut Sirius Campus 6,3 Millionen junge Verbraucher planen in ihre Absicherung zu investieren.
Priorität haben dabei Schadenversicherungen wie Kfz (16 Prozent), non-public Haftpflicht (15 Prozent) Rechtsschutz (13 Prozent und Hausrat (zwölf Prozent). Aber auch Altersvorsorge steht bei 16 Prozent hoch im Kurs, gefolgt von der Absicherung der Arbeitskraft (14 Prozent) und Unfall-Versicherungen (elf Prozent).
Der Bedarf ist einerseits anlassgesteuert (Immobilienerwerb, Hausbau oder Berufseinstieg) und abhängig von Impulsen, die durch Werbung, in den sozialen Medien oder durch Familie und Freunde gesetzt werden.
Laut der Studie informiert sich etwas mehr als ein Zehntel gezielt in den sozialen Medien. Die höchste Reichweite haben Youtube (62 Prozent) und Instagram (54 Prozent), aber Inhalte auf Tiktok (40 Prozent Reichweite) „beeinflussen den Entscheidungsprozess positiver als andere Kanäle“, schreiben die Marktforscher.