Schulamt und Direktoren geben Entwarnung: Lehrermangel bisher kaum spürbar
Hochtaunus – Sechs Wochen Sommerferien erscheinen am Anfang ziemlich lang; am Ende sind sie dann aber doch meistens wieder viel zu kurz, auch für die Lehrkräfte, von denen für viele schon während der Ferien wieder „Schule ist“, weil sie komplizierte Stundenpläne ausbaldowern und Klassengrößen festlegen mussten. Am 4. September warfare Schuljahresbeginn, da musste alles fertig sein, denn es standen im Hochtaunuskreis 2200 Abc-Schützen mit ihren Schultüten vor den Schultoren, nach den Worten von Rosemarie zur Heiden, Leiterin des für den Hochtaunuskreis zuständigen Staatlichen Schulamtes in Friedberg, 50 weniger als im vergangenen Jahr, was aber eine eher normale Schwankungsbreite sein dürfte.
Vor besondere Herausforderungen stellten diese Schülerzahlen das Staatliche Schulamt aber nicht. Alle Fachbereiche hätten mit Lehrkräften besetzt werden können. Vor dem allgemeinen Fachkräftemangel blieben zwar auch die Schulen nicht verschont, und es gebe demzufolge auf freiwerdende Stellen nicht gerade „Hunderte Bewerbungen“.
Die Rechnung mit der Lehrkräfteversorgung gehe aber trotzdem auf. Wenn es trotzdem irgendwo an Fachlehrern mangele, lasse sich das aber relativ leicht ausgleichen. Schließlich hätten Grundschullehrkräfte immer zwei Fächer studiert, etwa Englisch und Erdkunde, und könnten bei Bedarf flexibel eingesetzt werden, sagt zur Heiden.
Zahlen dazu, wie viele Lehrkräfte zum Schuljahresbeginn wegen Eintritts in die Pension oder aus anderen Gründen ersetzt werden mussten, konnte zur Heiden noch nicht nennen. Bestandsgefahr für einzelne Schulstandorte im Hochtaunuskreis aufgrund von Schülermangel sieht die Schulamtsleiterin nicht.
Die Schließung der Königsteiner Friedrich-Stoltze-Schule aus diesem wohl für Königstein spezifischen Grund sei ein Einzelfall gewesen. „Unsere Grundschulen sind voll, sie brummen“, sagte sie. Aufseiten des Schulamtes ist additionally alles im Lot. Und in den Schulen selbst?
Markus Herget, Schulleiter der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Stierstadt geht relativ entspannt ins neue Schuljahr. „Wir erwarten circa 170 neue Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 5 und der Einführungsphase.
Insgesamt haben wir jetzt etwa 1000 Schülerinnen und Schüler in 48 Klassen und Tutorien, eine Klasse mehr als letztes Jahr“, so Herget.
Mit 95 Lehrenden bleibe das Kollegium der IGS gegenüber dem vergangenen Schuljahr, was die Zahl anbelangt, unverändert. „Fünf Lehrkräfte haben die IGS im Sommer verlassen, drei kommen neu dazu, zwei Lehrkräfte sind aus Elternzeit und Sabbatjahr wieder zurück; wir sind wieder komplett“, sagte Herget.
Die Unterrichtsversorgung sei ebenfalls intestine. Momentan gebe es glücklicherweise keine fachbezogene Unterbesetzung. Das Kollegium gehe voller Zuversicht in das neue Jahr, weil mit Schuljahresbeginn die langersehnte WLAN-Ausstattung zur Verfügung stehe und weil man für das Ende des Schuljahres 2023/24 mit dem Umzug in die neuen Schulgebäude (siehe gesonderten Textual content) rechne, erklärt Herget. Starke Auswirkungen auf den Unterricht durch den Neubau sieht er derzeit nicht. Stärker wiege da schon das Fehlen der Sporthallenkapazitäten.