Ein im Aargau wohnhafter Iraner findet in einem Mietauto ein Portemonnaie und kauft mit der fremden Kreditkarte ein. Es ist nicht seine einzige Straftat.
Keine Zeit? blue Information fasst für dich zusammen
- Ein 22-Jähriger fand in einem Mietauto das Portemonnaie des Vormieters und verwendete die Kreditkarte für eigene Zwecke.
- Er kaufte ein illegales Tuning-Paket für sein privates Fahrzeug im Wert von 500 Franken.
- Der Mann wurde dazu von der Polizei ohne gültigen Fahrausweis und mit rezeptpflichtigem Schmerzmittel erwischt – auch hierfür wurde er schuldig gesprochen.
Der 22-Jährige mietete 2023 ein Auto in Rupperswil und entdeckte dabei das Portemonnaie des Vormieters. Darin fand er 60 Franken und Bankkarten. Anstatt den Fund bei der Mietfirma zu melden, behielt er das Fundstück «mit der Absicht, möglichst viel Bargeld und Bankkarten zu behändigen und für eigene Zwecke zu verwenden», wie die Staatsanwaltschaft im Strafbefehl festhält.
Der Mann kaufte daraufhin ein Tuning-Paket im Wert von 500 Franken für seinen eigenen BMW – über die gefundene Kreditkarte. Brisant: Die Auto-Anbauteile sind in der Schweiz verboten.
Wie «Argovia Today» berichtet, wurde die Leistung des Fahrzeugs um 45 Prozent gesteigert, was aufgrund der Auslegung der Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme bei der Beschleunigung zu gefährlichen Situationen führen könnte.
Ausserdem heisst es im Strafbefehl, dass «eine solche Leistungssteigerung eine melde- und prüfpflichtige Änderung ist». Zusätzlich benötige diese eine Eignungserklärung des Fahrzeugherstellers oder eine Garantie des Umbauers mit einem Nachweis einer anerkannten Prüfstelle.
Ohne Fahrausweis und mit Schmerzmittel
Damit aber noch nicht genug. In diesem Jahr wurde dem 22-Jährigen der Fahrausweis auf Probe entzogen. Wenige Wochen danach setzte er sich trotzdem ans Steuer und blieb mit seinem Auto wegen eines technischen Defekts stehen.
Bei der Kontrolle fand die Polizei im Kofferraum neun Tabletten Oxycontin, ein rezeptpflichtiges Schmerzmittel. Weil er für das Medikament kein Rezept hatte, verstiess der Mann damit gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Hohe Geldstrafe
Der Iraner wurde nun per Strafbefehl verurteilt. Er muss eine Busse von 6000 Franken bezahlen. Die bedingte Geldstrafe von über 20’000 Franken (170 Tagessätze à 130 Franken) wurde bei einer Probezeit von drei Jahren bedingt aufgeschoben.
Dazu kommen aber noch Gebühren, Polizeikosten sowie Auslagen von quick 2900 Franken. Zudem muss der Verurteilte Schadenersatz in der Höhe von 245 Franken an den Vormieter des Mietwagens und Besitzer des Portemonnaies und der Bankkarten bezahlen.