Neurentner müssen mit weniger Geld auskommen als ihre Vorgänger. Vor allem Männer sind von dieser Entwicklung betroffen.
Frankfurt – Laut einem Bericht bekommen Rentner, die im letzten Jahr in den Ruhestand traten, im Durchschnitt 100 Euro weniger als die Rentnergeneration vor ihnen. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor, wie die Augsburger Allgemeine berichtete.

Die Auswirkungen dieser Renten-Entwicklung betreffen hauptsächlich Männer
Die Renten der Bestandsrentner belaufen sich durchschnittlich auf 1373 Euro, während die Renten der Neurentner nur 1275 Euro betragen. Dieser Rückgang ist auf unterbrochene Erwerbsbiografien zurückzuführen, die durch die gestiegene Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren bedingt sind.
Die Auswirkungen dieser Entwicklung betreffen hauptsächlich Männer. Bei Frauen ist der Pattern umgekehrt: Neurentnerinnen bekommen durchschnittlich 910 Euro, das sind 20 Euro mehr als die Rentnerinnen, die bereits im Ruhestand sind. Dies ist wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass Frauen heute häufiger berufstätig sind als in der Vergangenheit.
Michaela Engelmeier, die Vorsitzende des Sozialverbandes Deutschland, kritisierte das hohe Armutsrisiko im Alter. „Es kann nicht sein, dass sie ihr Leben lang in Vollzeit gearbeitet haben und im Alter Grundsicherung beantragen müssen, weil ihre Rente nicht reicht“, sagte Engelmeier gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Sie sprach sich für eine Erwerbstätigenversicherung für alle aus, einschließlich Selbstständige, Beamte und Abgeordnete. Darüber hinaus forderte sie ein Rentenniveau von 53 statt 48 Prozent.
Aktienrente soll die Rentenversicherung zukunftssicher gestalten
Um die Rentenversicherung zukunftssicher zu gestalten, plant die Ampel-Koalition die Einführung einer Aktienrente, dem sogenannten „Generationenkapital“. Damit soll die Regierung jedes Jahr bis 2035 Geld in einen Fonds einzahlen, der Renditen erzielen soll, um die Rente teilweise zu finanzieren.
Für dieses Jahr sind zehn Milliarden Euro für den Fonds vorgesehen, 2024 dann zwölf Milliarden. Bis 2035 sollen insgesamt 200 Milliarden Euro in das Generationenkapital investiert werden. Der Fonds würde das Geld als Darlehen vom Bund erhalten. Da den Ausgaben entsprechende Rücklagen gegenüberstehen, hat dies keine Auswirkungen auf die Schuldenbremse im Grundgesetz.
Mit Materials von AFP