Immer häufiger kommt es zu sogenannten „Smishing“-Versuchen in NRW, bei denen Betrüger versuchen, an die Kontodaten ihrer Opfer zu kommen.
Köln – Es ist ein nicht gerade neues, aber in den vergangenen Wochen verstärkt auftretendes Phänomen: Immer wieder versuchen Betrügerinnen und Betrüger, mit teilweise täuschend echt aussehenden Mails, SMS oder Anrufen an Financial institution- oder persönliche Daten zu kommen. Auch im Kreis Heinsberg in NRW kommt es immer häufiger zu diesen sogenannten „Phishing“-Versuchen, wie die Polizei mitteilt. „Dabei gehen die Betrüger immer ähnlich und leider auch immer professioneller vor“, heißt es in einem Submit der Polizei NRW Heinsberg auf Fb weiter. Doch wie laufen diese Maschen ab – und was kann man dagegen tun?
SMS-Betrug in NRW – immer wieder Fälle
Zuerst erhalten Betroffene eine SMS zum Beispiel von einer Financial institution, in der vor einer Sperrung des On-line-Banking-Zugangs gewarnt wird, erklärt die Polizei NRW Heinsberg. „Am Ende der Nachricht steht dann meist die Aufforderung, auf einen Hyperlink zu klicken, um einen Aktivierungsbrief zu verifizieren.“ Reagiere man auf diese SMS nicht, folge einige Tage später meist ein Anruf, in dem man nochmals dazu aufgefordert werde, den Hyperlink in der SMS zu nutzen. „Durch verschiedene Techniken ist es sogar möglich, dass sie eine Telefonnummer mit bekannter Vorwahl, oder sogar ihrer Financial institution sehen“, erklärt die Polizei. Was man bei Erhalt einer solchen Aufforderung tun kann:
Betrugs-SMS von angeblicher Financial institution erhalten? Wie man sich verhalten sollte
- Kontaktieren Sie immer erst Ihre Financial institution, wenn Sie solche Nachrichten erhalten.
- Sind Sie Mobil? Dann fahren Sie zur nächsten Filiale und sprechen direkt mit den Mitarbeitern und zeigen Sie die Nachrichten.
- Bitte überweisen Sie niemals Geld auf ein Konto, das ihnen nicht bekannt ist.
- Kontrollieren Sie immer, wohin das Geld überwiesen werden soll. Ist das Konto im Ausland?
- Ruft jemand an und fordert Sie auf, Geld zu überweisen? Legen Sie sofort auf und rufen selbstständig ihre Financial institution an.
- Geben Sie niemals TAN-Nummern oder Login-Daten preis.
- Quelle: Polizei NRW Heinsberg auf Fb
Betrug per SMS: So (oder so ähnlich) können die Pretend-Nachrichten der Betrüger aussehen
Meist falle der Betrug erst dann auf, wenn die Überweisungen getätigt wurden, so die Polizei weiter. So können die Nachrichten, mit denen Daten abgezockt werden sollen, aussehen:
- Es wurden verdächtige Aktivitäten in ihrer TAN-App von „Financial institution XY“ festgestellt. Bitte vermeiden Sie eine dauerhafte Sperrung, indem sie jetzt ihren Aktivierungsbrief verifizieren: „Hyperlink XY“. Vielen Dank, Ihre „Financial institution XY“
- Ihre Registrierung für die pushTAN läuft in 12 Stunden ab. Hier erneuern: „Hyperlink XY“
- Laut unserem System gab es auf Ihrem Konto unregelmäßige Aktivitäten. Aus diesem Grund wurde Ihr photoTAN-Verfahren eingeschränkt. Wir bitten Sie daher, Ihr Verfahren über den unten stehenden Hyperlink wiederherzustellen: „Hyperlink XY“
- Wir haben Ihr Konto aufgrund einer mutmaßlichen betrügerischen Transaktion eingefroren. Besuchen Sie „Hyperlink XY“, um dies zu überprüfen.
- Wir haben kürzlich Ihr Konto überprüft und vermuten eine nicht autorisierte Transaktion von Ihrer Kreditkarte. Abbrechen: „Hyperlink XY“
- Anmerkung: Oftmals verstecken sich in den Betrugs-SMS etliche Rechtschreibfehler, teils ist die Anrede mit „Herr/Frau XY“ sehr unpersönlich. Dies kann einen Hinweis darauf geben, dass hier Betrüger am Werk sind. Quellen: Polizei NRW Heinsberg, verbraucherzentrale.de
SMS-Betrug wird auch in NRW immer dreister – noch immer fallen viele Opfer darauf rein
„Phishing“, „Smishing“ und Co. – wie man Mail- und Telefonbetrug erkennt
► Betrug im Web, bei dem Täter auf der Suche nach Financial institution-Zugangsdaten o.ä. sind, nennt man „Phishing“. Erfolgt dieser Betrug per SMS, gibt es dafür den Begriff „Smishing“ (Zusammensetzung aus „SMS“ und „Phishing“).
► Dabei geben sich Betrüger oft als Financial institution oder Geldinstitut aus und fordern auf, über den Klick auf einen Hyperlink in der SMS einer Zahlungsaufforderung nachzukommen, seine Login-Daten zu aktualisieren, eine neue „Financial institution“-App zu installieren, oder Ähnliches. „Auch mit der ausgedachten Geschichte einer angeblichen Steuerrückzahlung wollen Kriminelle auf dubiose Internetseiten locken“, teilt die Verbraucherzentrale mit.
► Dabei muss man besonders aufpassen. „Besonders tückisch ist, dass die Kriminellen in vielen uns vorliegenden Beispielen Internetadressen verwenden, in denen die Namen der genannten Banken tatsächlich vorkommen. Das bedeutet aber nicht, dass es echte Seiten der Geldinstitute sind!“, so die Verbraucherzentrale.
Quelle: verbraucherzentrale.de
Neben der persönlichen Umsorge kann es zudem hilfreich sein, im Familien- und Freundeskreis über diese Themen zu sprechen, und so noch mehr Menschen zu sensibilisieren. „Nur so verhindern wir, dass noch mehr Menschen um ihr Geld betrogen werden“, ist sich die Polizei sicher. Dass es immer noch eine Menge Menschen gibt, die auf diese Maschen hereinfallen, zeigen vergangene Fälle aus NRW. Im November 2022 conflict dort eine Frau mit einem Schockanruf um mehr als 150.000 Euro betrogen worden. (mo) Truthful und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf & NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.